Rationale Diagnostik bei einer breiten Differenzialdiagnose
Ursächlich kommt eine Vielzahl von Erkrankungen in Frage. Die wichtigsten Differenzialdiagnosen sind entzündliche (M. Crohn, Colitis ulcerosa) oder maligne Erkrankungen des Dickdarms, entzündliche Erkrankungen des Dünndarms, Malabsorption des Dünndarms, Maldigestion bei z. B. Pankreasinsuffizienz, Motilitätsstörungen sowie Infektionskrankheiten. Eine Sonderform ist das Reizdarmsyndrom, welches im Wesentlichen eine Ausschlussdiagnose darstellt.
Labordiagnostische Abklärung einer chronischen Diarrhö
Eine sorgfältige Anamnese ist essenziell und kann klären, ob die Symptome eine organische, eine funktionelle oder eine entzündliche Genese haben oder Folge einer Malabsorption sind.
Zu den differentialdiagnostischen Basisuntersuchungen zählen:
- Stuhlkultur
- Blutbild (groß)
- Elektrolyte, Gesamteiweiß, Leber- und Nierenretentionswerte
- CRP
- HbA1c
- Vitamin B12, Folsäure, Eisenstatus, TSH
- Zöliakie-Marker
- Ggf. HIV-Suchtest
- Blut im Stuhl
- Calprotectin im Stuhl
Abhängig von den Ergebnissen der Basisuntersuchungen und der klinischen Symptomatik sind weitere Untersuchungen im Rahmen eines differenzialdiagnostischen Vorgehens sinnvoll. Hierbei können Malabsorption, Maldigestion und Endokrine Tumore abgeklärt werden.
Alle Patienten mit chronischer Diarrhö, die einen klinischen Verdacht auf eine entzündliche oder maligne Darmerkrankung haben, sollen grundsätzlich endoskopisch abgeklärt werden.
Ursachen von chronischen Diarrhöen | |
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Ursache | Mögliche Krankheitsbilder |
Ursachen des Dickdarms |
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Ursachen des Dünndarms |
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Ursachen des Pankreas |
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Endokrine Ursachen |
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Chronische Infektionen |
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Medikamente |
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Nahrungsmittel |
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Sonstige Ursachen |
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