Bestandteile der Diagnostik von Autoimmunthyreopathien
Schilddrüsen-Autoantikörper sind ein wichtiger Bestandteil in der Diagnostik der Autoimmunthyreopathien. Etwa 16 % aller Frauen und 2 % aller Männer entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Autoimmunthyreopathie. Es gibt Autoimmunthyreopathien mit und ohne gleichzeitiger endokriner Funktionsstörungen (z. B. Nebenniereninsuffizienz, Diabetes mellitus Typ 1, perniziöse Anämie). Die Autoimmunthyreopathie mit Hypothyreose wird auch als „Hashimoto-Thyreoiditis“ bezeichnet, ihre weltweite Inzidenz beträgt etwa 15 pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Die Autoimmunthyreopathie mit Hyperthyreose ist auch als „M. Basedow“ bzw. international als „Graves’ disease“ bekannt. Ihre Inzidenz liegt bei ca. 5 pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Im klinischen Alltag sind Mischformen einer Autoimmunthyreopathie häufig.
Das Wichtigste auf einen Blick
Schilddrüsen-Autoantikörper sind ein wichtiger Bestandteil in der Diagnostik der Autoimmunthyreopathien. Dabei spielen TPO-Ak und TSH-Rezeptor-Ak die dominante Rolle. TSH-Rezeptor-Ak findet man beim M. Basedow in über 90 % der Fälle. TPO-Ak überwiegen bei der Hashimoto-Thyreoiditis, sind aber auch bei der Mehrheit der Basedow-Patienten zu finden. Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-Ak) werden als immunologisches Begleitphänomen gesehen, in Einzelfällen sind sie diagnostisch hilfreich.
Empfohlene Basisdiagnostik | ||
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Untersuchungsparameter | Verdacht auf Autoimmunthyreopathie | Therapiekontrolle |
TSH | ✓ | ✓ |
fT3 | ✓ | ✓ |
fT4 | ✓ | ✓ |
TSH-Rezeptor-Ak (TRAK) | ✓ | bei Bedarf z. B. rezidiv |
TPO-Ak (MAK) | ✓ | bei Bedarf z. B. rezidiv |
Tg-Ak (TAK) | Reserveparameter* | Reserveparameter* |
* Im EBM ist die zeitgleiche Bestimmung von TPO-Ak und Tg-Ak in einem Quartal nicht abrechnungsfähig.