durch SLCO1B1-Genotypisierung
Statine gelten als sichere Medikamente in der Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Jedoch treten bei ca. 10 % der Behandlungen Nebenwirkungen auf, die von der Myalgie und Myopathie bis zur Rhabdomyolyse mit akutem Nierenversagen reichen können.
Insbesondere beim Simvastatin gilt die verabreichte Statin-Dosis als stärkster, unabhängiger Prädiktor für das Auftreten von Nebenwirkungen. Es gibt allerdings große individuelle Unterschiede bezüglich der maximal verträglichen Statin-Menge. Diese wird maßgeblich von Varianten des SLCO1B1-Gens, dem Gen für den Organo-Anion-Transporter OATP1B1, beeinflusst. Einige Varianten des SLCO1B1-Gens haben eine Verringerung der maximalen Transportkapazität des OATP1B1, mit erhöhtem Plasmaspiegel von Statinen und anderen Medikamenten, zur Folge.
Der Zusammenhang eines erhöhtem Wirkspiegels mit einem gesteigerten Myotoxizitätsrisiko beim Vorliegen eines bestimmten Genotyps wurde für Simvastatin sicher belegt. Hier wird deshalb eine SLCO1B1-Genotypisierung vor Therapiebeginn empfohlen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden in Anlehnung an die FDA, die in der Tabelle zu findenden Empfehlungen gegeben.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Vorliegen eines bestimmten Polymorphismus im SLCO1B1-Gen kann das Myopathierisiko unter einer Simvastatin-Therapie deutlich erhöhen. Die SLCO1B1-Genotypisierung bietet eine objektive Grundlage für die Risikoabschätzung und Optimierung der Statin-Therapie.
Befundbewertung und Empfehlung in Abhängigkeit vom vorliegenden SCLO1B1-Genotyp | |
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SLCO1B1-Genotyp | Beurteilung und Empfehlung |
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TC |
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CC |
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