Jedes Jahr beeinträchtigt der Pollenflug viele Patienten mit allergischen Erkrankungen. Ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist von Allergie-Erkrankungen betroffen. Trotzdem sind viele Allergiker bisher nicht ausreichend diagnostiziert. Die Leitlinien-gerechte Behandlung mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) ist die einzige ursächliche Behandlung, die zu einer Verringerung der Symptomatik führen kann. Sie setzt jedoch eine eindeutige Diagnose sowie Indikationsstellung voraus.
In der aktuellen S2k-Leitlinie zur SIT bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen ist die konkrete Indikation zur SIT mit Inhalationsallergenen beschrieben: „Nachweis einer Immunglobulin-E-vermittelten Sensibilisierung und eindeutiger Zusammenhang mit klinischer Symptomatik, Verfügbarkeit von standardisierten bzw. qualitativ hochwertigen Allergenextrakten, Wirksamkeitsnachweis der geplanten SIT für die jeweilige Indikation und Altersgruppe, Allergenkarenz nicht möglich oder nicht ausreichend und Alter der Patienten ≥ 5 Jahre“.
Erstmals ist auch die komponentenbasierte Allergiediagnostik im Serum zum Nachweis einer IgE-vermittelten Sensibilisierung empfohlen. Die alleinige Sensibilisierung gegen inhalative Panallergene stellt keine Indikation zur SIT dar.
Beispiele für nützliche Allergenkomponenten, sogenannte Majorallergene, bei der Indikationsstellung einer SIT sind Bet v 1 (Betula pendula/Birke), Phl p 1/5 (Gräser, Phleum pratense/Wiesenlieschgras), Der p 1/2 (Dermatophagoides pteronyssinus/Hausstaubmilbe) und Alt a 1 (Alternaria, Alternaria alternata).
Als Allergenkomponenten werden gereinigte oder rekombinante Allergenmoleküle verwendet. Dagegen werden in der konventionellen IgE-Diagnostik ausschließliche native Allergenextrakte eingesetzt. Besonders bei polysensibilisierten Patienten ist die Diagnostik mit Allergenkomponenten-Tests entscheidend für die Auswahl des SIT-Extraktes, da Patienten ohne Sensibilisierung gegen Majorallergene meist einen schlechteren Therapieerfolg der SIT zeigen und bei der Auswahl des falschen Extraktes mögliche Neusensibilisierungen induziert werden können.
Die Limbach Gruppe bietet Ihnen ein vollständiges Portfolio zur komponentenbasierten Allergiediagnostik und berät Sie gerne bei der Auswahl des richtigen Tests für Ihre Indikation.
Dr. med. Jana Schuster
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