Das Leitsymptom des PCOS ist ein Androgenexzess, der für eine klinische und/oder laborchemische Diagnosestellung erforderlich ist.
Hormondiagnostik
Bei dem Verdacht auf ein PCO-Syndrom empfiehlt sich die Kontrolle der folgenden Parameter in einer frühen Follikelphase nach mindestens dreimonatiger Pause der Einnahme von Ovulationshemmern (2.–5. Zyklustag): LH, FSH, Estradiol, Testosteron, SHBG, FAI, Androstendion, DHEAS, Prolaktin, Kortisol, TSH und 17-Hydroxyprogesteron. Durch die Bestimmung von Prolaktin, Kortisol, TSH und 17-Hydroxyprogesteron können andere Erkrankungen, die PCOS-ähnliche Symptome verursachen können, mit ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls sind Funktionstests nötig, um ein Cushing-Syndrom (Dexamethason-Hemmtest) oder ein Late-onset-AGS (ACTH-Test) auszuschließen. Bei bestehender Amenorrhö ist ein Gestagentest abhängig von der Endometriumdicke bzw. des Estradiolwertes durchzuführen. Bei Kinderwunsch-Patientinnen ist die Bestimmung von AMH (Anti-Müller-Hormon) sinnvoll, da es bei hohen AMH-Werten unter einer Stimulationstherapie zu einem Überstimulationssyndrom kommen kann.
Metabolische Diagnostik
Aufgrund der erhöhten Prävalenz eines gestörten Insulin- und Glukosemetabolismus bei PCOS-Patientinnen besteht die Empfehlung zur Durchführung eines oralen Glukose-Toleranztests (75-g-oGTT) bei:
- Erstdiagnosestellung jeder PCOS-Patientin (oGTT mit Insulin)
- Normalbefund ohne Insulinsensitizer-Therapie (alle 2–3 Jahre überprüfen)
- Therapie mit Insulinsensitizern (jährlich wiederholen)
- bei gestörter Glukosetoleranz oder „impaired fasting glucose“ (jährlich wiederholen)
- Vorliegen einer Schwangerschaft bereits im 1. Trimenon und zusätzlich in der 24.–28. Schwangerschaftswoche